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Beitrag vom 10.09.2008
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Renate Wielpütz, FrauenComputer-ZentrumBerlin
AVIVA-Redaktion
Die FCZB-Geschäftsführerin Renate Wielpütz wurde am 05. August 2008 für ihr jahrzehntelanges bildungs- und arbeitspolitisches Engagement für Frauen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Nach jahrzehntelangem Engagement für die Belange der Frauen in Bildung und Gesellschaft erhielt Renate Wielpütz am 05. August 2008 das Bundesverdienstkreuz. Für AVIVA-Berlin ein Anlass, die vielfältigen Aktivitäten von Renate Wielpütz näher zu beleuchten.
Nach einer Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin im Rheinland kam Renate Wielpütz zum Studium der Politologie nach Berlin. Schon als Studentin und junge Wissenschaftlerin an der Freien Universität Berlin setzte sie sich für die Integration von frauenpolitischen Fragestellungen, für Frauenprofessuren und die Verankerung der Frauenforschung in Lehre und Wissenschaft ein. Sie stellte neue Forderungen an eine moderne Frauen- und Geschlechterpolitik in Gesellschaft und Wissenschaft. Ihr nachhaltiges und umfassendes Verständnis von Lernen und Bildung, setzte sie in vielen Projekten, insbesondere im FrauenComputer-ZentrumBerlin (FCZB), um. 1984 war sie an seiner Gründung beteiligt. Das FCZB organisiert IT-Fortbildungen für Frauen, um Chancengleichheit zu verwirklichen und die Informationsgesellschaft für breitere Zielgruppen öffnen. Heute ist Renate Wielpütz die Geschäftsführerin des FCZB.
Frau Wielpütz machte es sich zum Ziel, das kulturell und normativ verankerte "Technologieverbot" für Frauen aufzuheben. Daher setzt sie sich seit 1984 für die berufliche Entwicklung, Wiedereingliederung, Qualifizierung und Fortbildung von Frauen im Bereich der Informationstechnologie ein.. Die Basis von Renate Wielpütz´ Bildungsverständnis liegt in der gezielten und reflektierten Einbeziehung sozialer, emotionaler, kultureller und kognitiver Aspekte. Die Bedeutung eines frauengerechten Umfeldes des Lernens, wie die Bereitstellung von Kinderbetreuung und die Berücksichtigung der Zeitökonomie von Frauen zwischen Beruf, Kindern und Haushalt wurden einbezogen und in den bildungs- und arbeitmarktpolitischen Diskurs eingeführt.
Allerdings beschränken sich die Projekte der Geschäftsführerin des FCZB nicht nur auf Deutschland. Auch auf der EU-Ebene, beispielsweise in Griechenland, Albanien, Italien, Rumänien und den jugoslawischen Nachfolgestaaten, organisierte Renate Wielpütz Kooperationen und Projektarbeiten, um auch weltweit die Fortbildung von Frauen im IT-Bereich voranzutreiben. Dadurch verschaffte sich Renate Wielpütz einen Namen als international anerkannte und gefragte Expertin in Fragen von Erwachsenenbildung, Arbeitsmarkt und Genderkompetenz. Neben der Realisierung der Projekte hat sie immer wieder Forschungen und Erhebungen vorgelegt, die der Integration wegweisender, geschlechtergerechter Kriterien in die Strukturen von Politik, Verwaltung und Förderinstrumentarien dienen.
Die Verdienste Renate Wielpütz wurden am 05. August 2008 im Rahmen eines Festakts in der Berliner Senatsverwaltung durch die Berliner Staatssekretärin Almuth Nehring-Venus mit dem bundesdeutschen Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Weitere Informationen über das FrauenComputer-ZentrumBerlin finden Sie unter:
www.fczb.de
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Renate Wielpütz im Interview mit AVIVA-Berlin (2002).